Reiseberichte

Expedition Hoffnung - Von Hamburg nach Japan - Teil 1

Expedition Hoffnung - Von Hamburg nach Japan - Teil 1

Erzähle uns bitte kurz etwas über dich und wie die Idee zu deiner Reise entstanden ist.

Ich heiße Vanessa, bin 33 Jahre jung und aktuell auf Weltreise von Norddeutschland nach Japan – und ja, wir fahren auch wieder zurück! Viele denken, wir lassen den Van zurückverschiffen oder zurückfliegen, aber das kommt für uns nicht in Frage. 

Schon in meiner Kindheit und Jugend war ich sehr aktiv: Ich habe mich auf die Olympischen Spiele im Schwimmen vorbereitet und nebenbei Leistungsturnen, Rock 'n' Roll, Jazz Dance und Rhönrad gemacht. Schwimmen war jedoch immer mein Leben. Leider musste ich diesen Traum aus familiären Gründen aufgeben. Später erhielt ich meine erste Diagnose: Non-Hodgkin-Lymphom. Dieser Moment begrub meinen Traum, jemals bei den Olympischen Spielen zu starten.

Die Idee zur Reise entstand, als ich ein zweites Mal an Krebs erkrankte – diesmal ein Gehirntumor. Ich möchte die Zeit, die mir bleibt, nutzen, um die Welt zu bereisen, zur Ruhe zu kommen und alles aufzusaugen, was das Leben bietet. Dabei ist es mir wichtig, jeden Moment bewusst zu genießen, denn niemand weiß, wie viel Zeit ihm bleibt. Ich möchte Kulturen kennenlernen, sehen, wie wenig man tatsächlich zum Leben braucht, und andere Menschen inspirieren, ihr Leben zu genießen und nicht alles aufzuschieben, bis es vielleicht zu spät ist.

Was ist dein Reiseziel und welche Route hast du dafür geplant?

Unser Ziel ist Japan – und zurück! Die genaue Route hängt von der politischen Lage und den Einreisebedingungen ab, da wir ein Mietfahrzeug haben und deshalb nicht in jedes Land einreisen können. Aktuell sind wir in Laos an der Grenze zu Thailand. Als nächstes geht es nach Kambodscha, da Thailand uns zum dritten Mal die Einreise verweigert hat, da wir ein Wohnmobil nutzen und das ist in Thailand seit 2019 offiziell verboten, was nicht heißt, dass man es über Umwege und entsprechender Bestechung nicht doch schaffen kann.

Wir versuchen Thailand dann noch einmal vom Süden aus und würden, wenn es funktioniert bis nach Singapur runterfahren. Wir haben nach Europa die Route über die Türkei, nach Georgien, Armenien, dann rüber nach Russland, Kasachstan, Kirgistan und China genommen und sind nun in Laos. Wenn wir wieder Richtung Norden fahren, würden wir wieder nach China einreisen, dann Macau und Hong Kong anschauen.

Weiter Richtung Norden kommt dann Shanghai und ab da müssen wir schauen, dass wir eine entsprechende Fähre nach Südkorea finden. Japan selbst wird wohl nur mit einer Personenfähre zu erreichen sein, da wir keine 150000€ für ein Carnet de Passage als Kaution übrighaben. Dies ist aber leider die Standardsumme, die der ADAC verlangt. Auf dem Rückweg würden wir uns dann noch Tibet anschauen und alle „Stan“ Länder, die Wir auf dem Hinweg wegen Schnee und Eis auslassen mussten. Tja und dann sind wir ja auch schon fast wieder zurück in Deutschland. 

Was hat dich dazu inspiriert, diese Reise (von Deutschland nach Japan) anzutreten, und was erhoffst du dir davon?

Reisen und Abenteuer haben mich schon immer fasziniert. Wir haben bereits viele Reisen unternommen, darunter eine Tour mit unserem alten Opel Vivaro, der nur eine Matratze und Kallax Regale ausgestattet war. Damit sind wir durch ganz Osteuropa bis nach Tschernobyl und Transnistrien gefahren. Letztes Jahr haben wir eine Reise an die Westküste der USA gemacht, natürlich mit einem riesigen Chevi Pickup, wo wir dann in Las Vegas geheiratet haben.

Japan hat uns inspiriert, weil es für mich ein Land ist, das wie kein anderes für Disziplin, Kultur und Zielstrebigkeit steht – auch im sportlichen Bereich. Es ist ein Land, das mich einfach von A bis Z begeistert. Ich habe keine Erwartungen, denn ich möchte jeden Tag aufs Neue genießen und mich von den Erlebnissen überraschen lassen.

Für mich ist es besonders schön, jeden Tag an einem anderen Ort aufzuwachen, nicht zu wissen, was der Tag bringt, und immer neue Herausforderungen zu meistern. Die Natur und die Welt aus einer neuen Perspektive zu erleben, ist unbezahlbar.

Worauf freust du dich besonders und gibt es Dinge, wovor du Respekt hast?

Ich freue mich über alles – vor allem darauf, morgens aufzuwachen, die Tür zu öffnen und das Leben draußen zu beobachten. Es ist ein Geschenk, diese Reise erleben zu dürfen, gemeinsam mit meinem Partner und unseren Hunden Emma und Teddy. Wir sammeln so viele Erinnerungen und wachsen als Team zusammen.

Ich denke, einen gesunden Respekt sollte man immer haben, aber Angst habe ich vor nichts. Mit Offenheit und Vertrauen schafft man alles, und ich weiß, dass ich mich auf meinen Begleiter verlassen kann. Egal, was kommt, wir stehen das gemeinsam durch.

Welches Fahrzeug besitzt du und wie lange hast du es umgebaut bzw. aufgerüstet?

Wir reisen mit einem MAN TGE, der von der Manufaktur LOEF in Hamburg ausgebaut wurde. Die Firma Reimers Reisemobile hat uns für die Expedition Hoffnung das Fahrzeug für einen geminderten Mietzsatz für ein Jahr zur Verfügung gestellt. Dieses Fahrzeug gibt uns die Freiheit, unabhängig und komfortabel unterwegs zu sein, auch wenn es mir mal körperlich schlecht geht.  Es ist unser kleines Zuhause auf Rädern und wurde perfekt auf unsere Bedürfnisse abgestimmt. Die Umbauten haben sich über mehrere Monate gezogen, weil so viele Firmen & Sponsoren daran beteiligt waren.

Folge & unterstütze Expedition Hoffnung:


--- Weiter geht es in Kürze mit Teil 2 ---

Weiterlesen

Dachzelt Montage auf Auto Dachträger

Hinterlasse einen Kommentar

Alle Kommentare werden vor der Veröffentlichung geprüft.

Diese Website ist durch hCaptcha geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von hCaptcha.